Erfolgreiche Projektumsetzung in Bweyale, Uganda
Vom 7. bis 14. August führte Hannes unser erstes WeWater-Projekt in Bweyale, Uganda aus. Im Rahmen des Projektes wurde Kindern eines Flüchtlingsdorfes die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ermöglicht. Hier berichtet er, wie es ablief.
Bweyale – größte Flüchtlingsregion Ugandas
Die Region rund um Bweyale ist die größte Flüchtlingsregion Ugandas. Hier engagiert sich, nicht weit von der Stadt Bweyale, der Verein Life for All e.V. Vorwiegend wird Waisenkindern durch Bildung und Versorgung in Form von Verpflegung und medizinischer Behandlung geholfen. Etwa 700 Menschen leben in dem von Life for All betreuten Projekt.
Trinkwasser? Fehlanzeige
Stets problematisch war dabei die Trinkwasserversorgung, die sich in vielen Krankheitsfällen durch Typhus-Bakterien zeigte. Dieses Problem wurde durch den Klimawandel weiter verstärkt: aufgrund fehlenden Regens versiegten einige Wasserquellen, die Menschen mussten sich ihr Wasser aus Pfützen und Sümpfen holen. An abgepacktes, hygienisch einwandfreies und somit sicheres Trinkwasser ist mangels fehlender finanzieller Mittel nicht zu denken.
Um dem etwas entgegenzusetzen, war ich für eine Woche ab dem 7. August in Uganda, mit einem unserer AQQA-Cubes im Gepäck. Bei einem Fassungsvermögen von 200 Litern und einer Filterleistung von 1200 Litern auf 24 Stunden eignet sich dieser hauptsächlich für große Wassermengen. Deshalb nahm ich auch noch fünf AQQA-bags (Fassungsvermögen 5 Liter, Filterleistung: 12 Liter auf 24 Stunden) mit, um den Kindern zu ermöglichen, in der extremen Trockenheit auch kleinere Wassermengen zu filtern. Um sicherzustellen, dass die Wasserfilter zeitnah bei den Kindern ankommen, entschlossen wir uns gegen den reinen Versand der Filter – aufgrund der aktuellen Wasserlage, wie wir Anfang August berichteten. So konnten wir auch erste wertvolle Praxis-Erfahrungen im Umgang mit dem Filter sammeln.
Vom Flughafen in der Hauptstadt aus wurden die Filter mit dem Auto am nächsten Tag nach Bweyale gebracht. Aus Sicherheitsgründen fand der Transport nicht in der Nacht, sondern am folgenden Tag statt. Jair holte mich vom Flughafen ab und wir traten gemeinsam die lange Reise durch Uganda an.
Angekommen im Kinderdorf
In Bweyale angekommen, wurde zunächst ein Testdurchlauf durchgeführt, um die Funktionsfähigkeit der Filter nach dem Transport sicherzustellen. Die Filter arbeiteten einwandfrei.
Hinterher machte ich mir ein Bild des Dorfes mit den zugehörigen Einrichtungen. Musa, der Direktor des Kinderdorfes, zeigte mir die Wasserquellen, an denen sich die Dorfbewohner mit Wasser versorgen. Dabei erfuhr ich, dass abgesehen von dem Wasser in den Pfützen und Sümpfen auch das Brunnenwasser noch immer stark verunreinigt ist.
Musa zeigte mir auch das lokale Krankenhaus. Das liegt auf dem Gelände eines UN-Flüchtlingslagers. Dort werden die Kinder im Krankheitsfall hingebracht. Das führte mir nochmals vor Augen, wie wichtig und absolut notwendig eine Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser ist.
Am Folgetag wurde ein geeigneter Platz für den AQQA-cube gesucht. Gefunden haben wir den in der Küche des Kinderdorfes: hier ist tagsüber eine zentrale Anlaufstelle für alle Kinder und Mitarbeiter. Zudem ist der Filter hier unter ständiger Aufsicht. Abends wird der Raum abgeschlossen, sodass der AQQA-cube gegen Diebstahl und Beschädigungen geschützt ist.
Später fand die erste Einweisung in die Funktionsweise und Benutzung des Filters mit den Hauptverantwortlichen des Dorfes statt. Der Filter wurde ein weiteres Mal gefüllt und ein kompletter Filterungsprozess wurde durchlaufen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren fasziniert von der einfachen Handhabung und dem benutzerfreundlichen Handling des Gerätes.
In den Folgetagen wurde auch das restliche Personal eingewiesen und ich habe an der Dokumentation des Projektes (Foto und Video) gearbeitet.
Ein Tag mit den Kids
Am Dienstag verbrachte ich den ganzen Tag mit den Kindern des Dorfes, nahm an ihrem Schulunterricht teil (die Kinder können hier bis zur dritten Klasse zur Schule gehen, ein Ausbau ist bereits in Planung), spielte mit ihnen und zeigte ihnen den Filter. Am Anfang beäugten sie den blauen Würfel noch etwas skeptisch, doch das legte sich schnell. Auf einmal standen die Kinder alle Schlange, ich stellte mich eine Stunde lang in die Küche und zapfte ihnen sauberes Trinkwasser. Sie waren ziemlich beeindruckt!
Am Mittwoch hieß es dann Goodbye und ich trat meine 34 Stunden lange Heimreise nach Berlin an.
Erfolgreich, aber nicht abgeschlossen
Doch das Projekt ist mit meiner Rückkehr nach Berlin natürlich nicht abgeschlossen. Das war der erste Schritt. Um eine möglichst nachhaltige und zuverlässige Versorgung der Kinder mit sicherem Trinkwasser sicherzustellen, werden die Ehrenamtlichen von Life for All die Nutzung der Filter überwachen. Der Filter wird regelmäßig grundgereinigt und auf Schäden überprüft. Wir bleiben in engem Kontakt, um die Entwicklung der Krankheitsfälle und den Nutzen des Filters zu dokumentieren.
Nach den aktuellen Erfahrungen vor Ort haben wir uns dazu entschieden, weitere AQQA-cubes dem Projektort zur Verfügung zu stellen. Wir können unsere Wasserfilter dort sehr gut einsetzen. Wir wollen ermöglichen, dass es im Dorf weitere Anlaufstellen zur Wasserfiltration gibt.
Dafür fehlen noch einige wenige Spenden. Wir freuen uns daher über weitere Unterstützung – Spende jetzt!