Sorgt der AQQAcube für weniger Erkrankungen in Bweyale?
Abschluss und Bewertung unseres Trinkwasser-Projekts im Kinderdorf
Viele Menschen, denen wir hiermit noch einmal herzlich danken möchten, hatten für den Einsatz eines AQQAcube zur Wasserversorgung im Kinderdorf Bweyale in Uganda gespendet. Ihre Spenden bedeuteten eine direkte Hilfe. Denn der Wasserfilter funktioniert, wird genutzt – und hat insgesamt die Situation im Dorf verbessert. Eine Projektbewertung…
Vor fünf Monaten hat Hannes das Kinderdorf in Bweyale, Uganda, besucht und einen AQQAcube installiert. Die Ergebnisse unserer erfolgreichen Projektumsetzung vor Ort konntest du bereits hier nachlesen.
Allerdings war für uns das Projekt noch längst nicht abgeschlossen. Es ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, dass die Menschen vor Ort auch wirklich mit unseren Wasserfiltern umgehen können und ihn kontinuierlich nutzen. Erst wenn unsere Wasserversorgung voll in ihren Alltag integriert ist und sie zuverlässig mit Trinkwasser versorgt, ist unsere Arbeit ein Erfolg. Also wollten wir unter anderem wissen…
- Nutzen die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner den AQQAcube täglich für ihre Wasserversorgung?
- Haben sie Fragen zur Nutzung? Ist bei der Einführung etwas Wichtiges offengeblieben? Was können wir verbessern?
- Konnten wir die Krankheitsfälle durch verunreinigtes Wasser reduzieren?
Das sind nur einige der vielen Fragen, die wir uns nach der Implementierung vor Ort gestellt haben. Wir setzen bei unseren Projekten stets darauf, langfristige Beziehungen mit den betroffenen Menschen zu pflegen – soll heißen: Wir installieren nicht einfach ein Gerät und „verschwinden“ dann wieder. Und dank dieser Beziehungen konnten wir alle Fragen beantworten.
Unser erste AQQAcube im Einsatz
Der Einsatzort in der Küche im Dorfzentrum erwies sich als ideal. Dort steht der AQQAcube geschützt vor Umwelteinflüssen und Diebstahl. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Life for All stellten fest, dass die Schulkinder den Wasserfilter inzwischen zum Wassertrinken als Selbstverständlichkeit erachten und nutzen. Vor allem vor und nach der Schule sowie während der Pausen bilden sich vor dem AQQAcube lange Schlangen. Trotz der Wartezeit hat die Filterleistung des AQQAcube bisher stets ausgereicht.
Ihr erinnert euch ja, dass wir als Sofort-Lösung einen AQQAcube so schnell wie möglich ins Dorf gebracht hatten. Vor Ort stellten die Menschen dann fest, dass weitere Wasserfilter nicht notwendig sind. Die Filterstation im Zentrum des Grundstücks reicht von der Kapazität aus.
Typhus-Erkrankungen gehen enorm zurück
Und wie ist nun die Qualität des gefilterten Wassers? Um diese Frage zu beantworten, haben wir mit dem Schulleiter von Bweyale Kontakt aufgenommen. Sämtliche Krankheitsfälle der Schüler und Lehrkräfte werden im Kinderdorf dokumentiert. So haben wir eine ideale Basis, um die Entwicklung von Krankheitsfällen zu beobachten.
Das Ergebnis stimmte uns sehr zufrieden. Mitte August wurde unser Filter vor Ort installiert. Noch im selben Monat halbierte sich die Anzahl der Typhus-Erkrankungen bei den Schulkindern von zehn im Juli auf fünf Krankheitsfälle im August. In den folgenden Monaten traten bis Dezember insgesamt nur zwei neue Typhus-Erkrankungen auf. Eine enorme Verbesserung. In den Monaten zuvor gab es durchschnittlich 6,7 Typhus-Erkrankungen pro Monat.
Die Lehrkräften wiesen ab August sogar überhaupt keine Typhus-Erkrankungen mehr auf. Besser geht es nicht.
Wir bleiben in Kontakt
Allerdings sehen wir die Lage vor Ort auch realistisch: Dass weiterhin noch Krankheitsfälle bei den Kindern auftreten, ist kaum zu vermeiden. Denn natürlich können sich die Kinder auch an anderen Stellen infizieren, wenn sie außerhalb des Schulgeländes unterwegs sind. Doch der Einsatz unserer Wasserfilter und die Erfassung der Krankheitsfälle durch die Schule beweisen nun, dass unsere Filter ihr Versprechen halten. Zwar wurde die hohe Rückhalterate schon von Laboren bestätigt und zertifiziert, diese Deutlichkeit der Ergebnisse in der Praxis macht uns dennoch sehr glücklich.
Abschließend können wir das Projekt im Kinderdorf in Bweyale guten Gewissens für erfolgreich erklären.
Doch abgeschlossen wird das Projekt nie sein, da wir mit den Menschen vor Ort weiterhin in Kontakt bleiben und noch im Frühjahr den AQQAcube mit den Menschen vor Ort reinigen werden. Dafür müssen wir dann allerdings nicht nach Bweyale reisen.
Unsere Kosten für die Projektumsetzung
Da uns die finanzielle Transparenz unserer Projekte und der sachgemäße Einsatz eurer Spendengelder sehr wichtig ist, schlüsseln wir die gesamten Kosten hier transparent auf. Wie ihr der Tabelle entnehmen könnt, wurden einige Posten nicht mal von WeWater getragen – weiter wurde die gesamte Vorlaufplanung und Abwicklung des Projektes ehrenamtlich und ohne Aufwandsentschädigungen für das Team abgewickelt.
Ausgaben | |||
Art | Datum | Betrag | Anmerkungen |
1x AQQAcube | 1.273,30 € | ||
5x AQQAbag | 208,25 € | ||
Visum | 26.07.19 | 44,96 € | |
Flug | 25.07.19 | 766,32 € | |
AQQAcube-Transport | 07.08.19 | 269 € | |
Fahrt Flughafen – Bweyale | 0 € | Bezahlt durch Life for All e.V. | |
Fahrt Bweyale – Flughafen | 0 € | Bezahlt durch Life for All e.V. | |
Unterkunft Kampala | 0 € | Bezahlt durch Life for All e.V. | |
Unterkunft am Projektort | 0 € | Bezahlt durch Life for All e.V. | |
Verpflegung gesamter Zeitraum | 0 € | Bezahlt durch Life for All e.V. und Hannes Schwessinger privat |
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Gesamt | 2.561,83 € |